Hypotheken Lexikon - Tragbarkeit

Was versteht man unter dem Begriff Tragbarkeit?

Die Tragbarkeit ist ein entscheidender Faktor bei der Frage, ob ein Hypothekargeber Ihnen einen Kredit gewährt oder nicht. Als Faustregel gilt: Die durch die Immobilie verursachten Kosten sollten nicht mehr als einen Drittel Ihres Einkommens ausmachen.

Konkret bezeichnet die Tragbarkeit das Verhältnis zwischen den laufenden Kosten einer Immobilie und dem Brutto-Einkommen des Hypothekarnehmers - gegebenenfalls also das Brutto-Einkommen des ganzen Haushalts.

Die laufenden Kosten setzen sich zusammen aus dem Zinssatz (gerechnet wird meist mit einem kalkulatorischen Zinssatz von 5%), der vereinbarten Amortisationssumme des Hypothekardarlehens und den Unterhaltskosten der Immobilie (gerechnet wird meist mit 1 Prozent des Immobilienwerts pro Jahr). Belaufen sich diese laufenden Kosten auf mehr als ein Drittel des Einkommens, betrachten die meisten Anbieter die Hypothek als nicht mehr tragbar.

Es gibt jedoch grosse Unterschiede von Anbieter zu Anbieter. So rechnen manche Hypothekargeber auch mit einem kalkulatorischen Zinssatz von 4 anstelle von 5 Prozent. Gerechnet wird aber in jedem Fall mit einem kalkulatorischen Zinssatz und nicht mit den tatsächlichen Konditionen. So soll sichergestellt werden, dass der Hypothekarnehmer auch im Fall von steigenden Zinsen die Kosten weiterhin tragen kann. Dieser kleine Unterschied kann viel ausmachen. Gleiches gilt für die 1/3-Regel – nicht bei allen Anbietern ist dies der Maximalwert.

Wenn Sie also von einem Anbieter eine Absage erhalten, bedeutet das nicht, dass Sie den Traum von den eigenen Vier Wänden gleich aufgeben müssen. Vergleichen Sie immer die Angebote von mindestens drei unterschiedlichen Anbietern. Eine unabhängige Beratung durch einen Hypothekarexperten kann hierbei viel Zeit und Geld sparen.